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Möglichkeiten eine Uhr auf Dichtigkeit zu prüfen

31 Mar, 2017

Wenn auf dem Bodendeckel "Water resist" steht, dann ist die Uhr wasserdicht. Schwimmen, duschen und tauchen ist mit einer solchen Armbanduhr problemlos möglich. Doch leider handelt es sich dabei um einen weit verbreiteten Irrtum.denn Wasserdichtheit ist keine bleibende Eigenschaft, sondern eine Prüfnorm.

Prüfnormen entscheiden, ob eine Uhr wasserdicht ist

Hinsichtlich der Wasserdichtheit einer Uhr gibt es in Deutschland zwei allgemeingültige Prüfnormen (DIN):

  • Prüfnorm 1: DIN 8310 für sogenannte Kleinuhren (internationale Norm ISO 2281)
  • Prüfnorm 2: DIN 8306 für Taucheruhren ( internationale Norm ISO 6425) 

Dichtigkeit prüfen

 

Nach DIN 8310 ist eine Uhr wasserdicht, wenn sie in einer Tiefe von einem Meter rund 30 Minuten im Wasser liegen kann, ohne dass es zu einem Wassereintritt kommt. Die Wasserdichtheit wird durch ein speziell entwickeltes Prüfverfahren festgestellt. Dabei wird die Uhr in einen mit Wasser gefüllten Druckbehälter gelegt. Anschießend wird innerhalb von einer Minute ein Überdruck von zwei bar erzeugt und für einen Zeitraum von fünf Minuten gehalten. Tritt kein Wasser ein, ist die Prüfung der Wasserdichtheit bestanden. Allerdings reicht diese in geringer Wassertiefe gemessene Wasserdichte in der Regel nur aus, um den Anforderungen des täglichen Lebens gerecht zu werden. Spritzwasser, Regenwasser und normales Händewaschen ist mit einer solchen Armbanduhr möglich. Beim Schwimmen, Duschen oder Tauchen hingegen ist die Wasserdichtheit nicht unbedingt gewährleistet.

Werte der Prüfnorm sind Momentaufnahemen

Hinsichtlich der Prüfnormen darf nicht vergessen werden, dass es sich lediglich um eine Momentaufnahme handelt, also dem Zeitpunkt, an dem die Dichtheitsprüfung stattgefunden hat. Allerdings befinden sich Uhren in einem ständigen Alterungs-und Verschleißprozess, der die Wasserdichtung auf Dauer negativ beeinträchtigen kann. Das gilt auch für das Uhrenarmband insbesondere bei der Taucheruhr. Daher ist es ratsam in regelmäßigen Abständen von einem Uhrmacher einen Dichtungswechsel vornehmen zu lassen. Zudem sollte die Wasserdichtheit der Uhr überprüft und gegebenenfalls das Uhrenarmband ausgetauscht werden

Wann ist eine Uhr eine Taucheruhr?

Bei Taucheruhren nach DIN 8306 sind die Voraussetzungen bei der Prüfung hinsichtlich der Wassertiefe erheblich höher. Hier spielen vor allem die Taucheruhren im Bodendeckel vermerkten Bezeichnung ATM (= physikalische Atmosphäre) eine entscheidende Rolle. Dabei handelt es sich um physikalische atmosphärische Werte, die aufgrund von Luftdruckwerten ermittelt werden. die sich durch das Gewicht der Atmosphäre in der Höhe des Meeresspiegels entwickeln. Die so festgestellten Druckwerte werden als sogenannte Prüfdrücke angelegt. Das heißt, eine Uhr erhält beispielsweise neben der Bezeichnung "Water resist" den Prüfwert 5 bar (ATM), wenn sie bei der Dichtheitsprüfung im Druckbehälter für fünf Minuten einen Druck von fünf bar schadlos überstanden hat. Eine professionelle Taucheruhr sollte einen Druckwert von mindestens 20 bar haben. Das entspricht einem Unterwasserdruck der in einer Tauchtiefe von rund 200 Metern herrscht.

Kondenswasserprüfung prüft Wasserdichheit

Ob eine Uhr zum Beispiel nach einen Dichtungswechsel wasserdicht ist, kann durch eine Kondenswasserprüfung festgestellt werden. Dabei wird die Uhr mittels einer Heizplatte auf rund 45 Grad Celsius aufgeheizt. Anschließend wird ein Wassertropfen auf das Uhrglas verbracht. Hat sich nach Ablauf von rund einer Minute kein Kondenswasserniederschlag in der Uhr gebildet, ist das Gehäuse der Uhr dicht.