Jeder Uhrenliebhaber kennt im Prinzip die Unterschiede zwischen mechanischen Uhrenund solchem mit einem automatischen Uhrwerk. Immer mehr Männer bevorzugen Herrenuhren mit einem mechanischen Werk. Als ein viel gefragtes Männeraccessoire spielt hier die Ganggenauigkeit oftmals eine große Rolle. Allerdings verfügen Uhren mit einem mechanischen Werk im Gegensatz zu einer Automatikuhr grundsätzlich über eine geringere Ganggenauigkeit. Dies liegt an dem äußerst komplexen Uhrwerk. Dieses besteht u. a. aus einem Antrieb in Form einer spiralförmigen Feder. Diese muss über eine Krone per Hand aufgezogen werden. Die dann so gespannte Feder gibt dann ihre Energie über ein sehr diffiziles System aus sehr vielen Rädchen und Hemmungen weiter.
Das System ist so komplex, dass sich Gangfehler im Prinzip gar nicht vermeiden lassen, zumal eine mechanische Uhr bei einer aufgezogenen Feder schneller läuft, um zum Schluss langsamer zu werden. Von Hand aufzuziehende Herrenuhren verfügen dennoch über einen hohen Stellenwert, da dass Werk solcher Uhren eine Meisterleistung ist.
Die Automatikuhr und ihre Ganggenauigkeit
In puncto Ganggenauigkeit ist die Automatikuhr ihrer Konkurrenz mit Handaufzug dafür voraus. Bei solch einer Uhr findet sich ein kugelgelagerter Rotor. Dieser ist verantwortlich für den Aufzugmechanismus der Uhr. Bei körperlicher Bewegung, insbesondere einer Bewegung des Handgelenks, werden die entscheidenden Drehmomente ausgelöst. Auch wenn die Automatikuhr abgelegt wird, läuft diese noch weiter. Diese sog. Gangreserve liegt regelmäßig je nach Modell zwischen 35 und 60 Stunden. Die mechanische Uhr hingegen muss nach Ablauf der Gangreserve wieder aufgezogen werden. Letztendlich schwingt eine Uhr mit Handaufzug nicht so konstant wie eine Automatikuhr. Um Zeiten genau zu messen, bedarf es möglichst konstanter Schwingungen. Die Uhr mit einem automatischen Laufwerk ist hier gegenüber der Uhr mit Handaufzug im Vorteil. Zu bedenken ist jedoch, dass beispielsweise mit Quarz betrieben Herrenuhren noch viel genauer sind, da hier der Gangregler durch einen Quarzkristall in Betrieb gehalten wird, ohne dass es eines großartigen mechanischen Uhrwerks bedarf. Denn auch die Automatikuhr verfügt letztlich über ein mechanisches Uhrwerk, nur eben ohne Handaufzug. Genau dies macht im direkten Vergleich zwischen Herrenuhren mit Handaufzug (mechanische Uhr) sowie Herrenuhren ohne Handaufzug (Automatikuhr) den Unterschied in Sachen Ganggenauigkeit zu Gunsten der letzteren Uhr aus.
Herrenuhren und die Contrôle Officiel Suisse des Chronometres (COSC)
Der Uhrenliebhaber, der eine Uhr mit einer möglichst exakten Ganggenauigkeit erwerben möchte, sollte auf die COSC-Zertifizierung achten. Hiernach darf eine Uhr als Chronometer bezeichnet werden, wenn diese lediglich eine Gangabweichung von -4 und +6 Sekunden pro Tag aufweist. Dafür muss sich das jeweilige Exemplar einem eingehenden COSC-Test unterziehen. Uhren mit diesem Zertifikat sind dafür um einiges teurer.
Insgesamt bleibt Folgendes festzuhalten:
- die Automatikuhr geht regelmäßig präziser als die mechanische Uhr
- eine hundertprozentige Ganggenauigkeit weisen beide regelmäßig nicht auf
- exakt laufen beispielsweise regelmäßig Quarzuhren oder batteriebetriebene Uhren
- ein Kriterium für eine sehr hohe Ganggenauigkeit ist die COSC-Zertifizierung.
Unabhängig von der Ganggenauigkeit beeindrucken natürlich auch die Schönheit einer Uhr sowie das meisterhafte Uhrwerk einer mechanischen Uhr den Uhrenliebhaber. Die Gangggenauigkeit ist da ein Kriterium unter vielen.