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Die Maya Zeitrechung

12 May, 2017

Vor mehr als 2.000 Jahren berechneten die Maya die Zeit erstaunlich genau. Ihr komplexes und leistungsfähiges Kalender-System wirft noch heute viele Fragen auf - und besticht zugleich durch seine Genauigkeit und dem mathematischen und astronomischen Wissen der mesoamerikanischen Kultur. Das Kalender- oder Zeit-System der Maya besteht aus drei Kalender, die sich einander ergänzen. Im Einzelnen waren dies:

  • der Tzolkin-Kalender
  • der Haab-Kalender
  • die Lange Zählung                                                                                                                                                                                                                                 

Die Maya Zeitrechnung
 

Der Tzolkin-Kalender übernahm innerhalb der Zeitrechnung der Mayas rituelle Zwecke. Der Haab-Kalender wiederum hatte eine zivile Aufgabe zu erfüllen, während die Lange Zählung eine eher historische Funktion zugewiesen bekam.

Um die Entstehungsgeschichte des Mayakalenders ranken sich viele Legenden. Die Uhren der Maya waren ganz auf ihre Lebensweise mit Landwirtschaft und Kriegen, Göttern und Stelenkult zugeschnitten. Besonders der Stelenkult zelebrierte die Darstellung des Mayakalenders. Wer etwas auf sich hielt, der ließ eine Stele anfertigen, auf der kalendarische Angabe nicht fehlen durften.

Das älteste Monument der Mayas, auf der ein Datum angegeben ist, lässt sich auf unsere Zeit umgerechnet, auf den 5. Dezember des Jahres 36 vor Christi Geburt datieren. Der Beginn der Zeitrechnung der Maya, quasi der Nullpunkt der Langen Zählung, ist der 11. August des Jahres 3114 vor Christi Geburt.

Wie funktioniert die Maya-Uhr?

Um die Uhren der Mayas zu verstehen, muss man den Mayakalender in seine drei Teile untergliedern. Der Tzolkin- und der Haab-Kalender ergänzten einander, obgleich beide grundsätzlich verschiedene Aufgaben zu erfüllen hatten. Der Tzolkin-Kalender, als die rituelle Datumsangabe, umfasste eine Periode von 260 Tagen. Jedem Tag (Maya = Kin) wurde dabei eine Zahl von 1 bis 13 zusammen mit dem Namen einer Schutzgottheit (von denen es 20 gab) zugeordnet.

Das Haab oder der Haab-Kalender war vor allem für die Landwirtschaft von Bedeutung. Er ähnelt am ehesten unserem Verständnis eines Kalenders, da er mit 365 Tagen dem Sonnenjahr sehr ähnlich ist. Statt 12 gab es im Haab 18 Monate, die jeweils 20 Tage umfassten. Übrig blieben fünf Tage, die im Mayakalender als Unglückstage galten, an denen man besser nichts begann oder unternahm, was von Bedeutung war.

Die Lange Zählung wiederum war eine fortlaufende Darstellung der Zeit. Sie begann mit der Erschaffung der Welt, die nach den Mayas etwas mehr als 3.000 Jahre vor Christi Geburt geschah. Die Lange Zählung ist in verschiedene Datumsteile oder Zeitperioden eingeteilt. Der erste Datumsteil, die Baktun Periode, umfasst 144.000 Tage. Zum Beispiel waren 8 Baktun 1.152.000 Tage.

Die einzelnen Zeitperioden in der Übersicht:

  • jedes Baktun bedeuteten 144.000 Tage
  • jedes Katun 7.200 Tage
  • jedes Tun 360 Tage
  • jedes Uinal 20 Tage
  • jedes Kin einen Tag.

Das Datum 2.12.11.5.18 bedeutete demnach:

  • 2 Baktun = 288.000 Tage
  • 12 Katun = 86.400 Tage
  • 11 Tun = 3.960 Tage
  • 5 Uinal = 100 Tage
  • 18 Kin = 18 Tage.

Zusammen also 378.478 Tage nach der Schöpfung der Maya-Welt.

Warum die Welt nicht unterging

Bekannt geworden ist die Maya-Rechnung der Zeit im Jahr 2012, als nach Meinung einiger Forscher der Kalender der Maya für den 21. Dezember den Weltuntergang vorhersagte. Dieser blieb bekanntlich aus. Tatsächlich ist nicht hinreichend belegt, dass dieses Datum als Untergang der Welt von den Maya prophezeit wurde.