Das Schweizer Vollumbugg-Verfahren für Uhrenarmbänder ist ein traditionelles Verfahren zur Herstellung von Uhrenarmbändern und ist durch zahlreiche Massenproduktionen zu einer wahrlichen Rarität geworden. Das Vollumbugg-Verfahren ist ein Qualitätsmerkmal, denn diese Produktion von Uhrarmbändern zeichnet sich durch aufwendige Handarbeit aus und sichert die Wertbeständigkeit eines Uhrenarmbandes. Dabei wird das Leder noch auf ursprüngliche Art und Weise bearbeitet - es werden also nur umweltfreundliche und naturnahe Ledererzeugnisse genutzt.
Verschiedene Arten des Traditionsverfahren
Das Schweizer Vollumbugg-Verfahren wird grundsätzlich in drei Arten unterteilt. Zu ihnen zählen: Das normale Vollumbugg-Verfahren, das Vollumbugg-Verfahren mit Auflage und das Vollumbugg-Verfahren "Art Manuel", welches das neuste Verfahren darstellt.
Normale Vollumbugg-Verfahren - simple, doch bereits aufwändig
Das normale Vollumbugg-Uhrenarmband besteht aus drei Schichten: dem Futterleder, einer Vlieseinlage und dem Oberleder (auch Buggmantel genannt). Dabei wird das Oberleder um die klima- und atmungsaktive Baumwollvlieseinlage geschlagen und anschließend verklebt. Damit keine Bakterien in das Uhrenarmband eindringen können wird der Buggmantel zusätzlich noch mit dem Futterleder verleimt. Folgend werden alle Schichten miteinander vernäht. Die einfachste Form des Vollumbugg-Verfahrens beinhaltet ca. 140 Arbeitsgänge.
Die erste Entwicklungsstufe - Vollumbugg-Verfahren mit Auflage
Bei der ersten Entwicklungsstufe des Vollumbugg-Verfahrens wird auf dem Band zusätzlich eine Auflage, die meist auch aus Leder besteht, platziert. Neben der Auflage gibt es auch eine weitere Neuheit: Bei diesem Verfahren werden alle Kanten zusätzlich mit Hitze und Wachs verschliffen. Das Band mit Auflage besteht also aus folgenden Lagen: dem Futterleder, Wachs, einer Vlieseinlage, dem Oberleder und einer Auflage. Diese Verfahren beinhaltet ca. 155 Arbeitsschritte.
Vollumbugg-Verfahren "Art Manuel" - High-End-Variante
Mit dem Vollumbugg-Verfahren "Art Manuel" entstehen die wohl edelsten Uhrenarmbänder. Sie bestehen aus dem Futterleder, Kantenfarbe, einer Vlieseinlage, dem Oberleder und einer Auflage. Im Gegensatz zu dem normalen Verfahren wird auch bei dieser hochwertigen Technik eine zusätzliche Auflage, die meist ebenfalls aus Leder (z.B. Alligatorenleder) besteht, auf dem Band platziert. Bei der "Art Manuel" werden die Kanten mit Hitze verschliffen und im Anschluss mit Sandpapier bearbeitet. Zudem wird das Band geprägt. Daran anschließend wird das Band fünffach mit Kantenfarbe gestrichen und die Schließenriegelung und Schlaufen werden handvernäht. Einige Modelle weisen zudem eine echte Handnaht, die so genannte Sattlernaht, auf. Das Uhrenarmband, das aus dem Vollumbugg-Verfahren "Art Manuel" hervorgeht, ist mit ca. 175 benötigten Arbeitsschritten eines der arbeitsintensivsten Uhrenarmbänder der Welt.
Das Vollumbugg-Verfahren - eine besondere Technik mit Liebe zum Detail
Das Vollumbugg-Verfahren ist definitiv etwas ganz Besonderes und im Zeitalter der Massenproduktion können sich diese Uhrenarmbänder sicher sehen lassen. Die Uhrenarmbänder werden mit viel Liebe zum Detail in mühseliger Handarbeit gefertigt - dies sichert vor allem ihre Hochwertigkeit und Langlebigkeit. Eine der wenigen Manufakturen, die mit dieser Technik arbeiten, ist die RIOS1931 Manufaktur in Augsburg. Im Folgenden sind noch einmal die wichtigsten Informationen des Vollumbugg-Verfahrens zusammengefasst:
- einzigartige Handwerksstücke statt Massenware
- 3 aufeinander aufbauende Arten des Verfahren: das normale Verfahren, das Verfahren mit Auflage, das Verfahren "Art Manuel"
- "Art Manuel" ist die High-End-Variante
- Hauptbestandteile des Uhrenarmbandes: Futterleder, Baumwollvlieseinlage, Oberleder
- bei den späteren Verfahren kommen noch hinzu: Auflage (Leder), Wachs und Kantenfarbe
Das Vollumbugg-Verfahren gibt es übrigens lediglich für Lederarmbänder. Metallarmbänder werden mit dieser Technik nicht